Ansaughilfen

Notwendigkeit

Ohne Wasser können einige Arten von Pumpen, z.B. Kreiselpumpen, keinen Druck aufbauen, dass heißt es kann auch kein Wasser angesaugt werden!

Aus diesem Grund sind für solche Pumpen unbedingt Ansaughilfen in Form von Gasstrahlern oder kleinen Kolbenpumpen notwendig, denn diese können auch ohne Wasser einen Unterdruck aufbauen. So wird die Pumpe entlüftet bis sie voll ist und fördern kann.

Arten von Ansaughilfen

Ansaughilfen haben die Aufgabe, das die Luft aus der Pumpe, und der angeschlossenen Schlauchleitung herauszupumpen. Sie pumpen solange, bis Wasser am Ausgang der Ansaughilfe austritt. Daraufhin wird sie automatisch - oder früher von Hand abgeschalten.

Verdrängerpumpen

Zu den Verdrängerpumpen gehören unter Anderem Hubkolben- oder Membranpumpen. Diese Art von Pumpen sind grundsätzlich selbst ansaugend.

Aufbau und Funktionsweise:

Grundsätzlich bestehen Verdrängerpumpen wenigstens aus einem Verdrängungskörper (z.B. Kolben), der den Pumpenraum (z.B. Zylinder), rhythmisch vergrößert und verkleinert, sowie wenigstens aus 2 (Rückschlag-)Ventilen und einem Antrieb (Motor o.Ä.).

Man kann den Pumpzyklus in zwei Takte aufteilen:

Ansaugen: Der Verdrängungskörper vergrößert den Hohlraum in der Pumpe. Dadurch wird ein Unterdruck erzeugt. Der Druckunterschied zwischen Saugleitung und Pumpenkörper steigt, bis das Fördermedium durch das Einlassventil gesogen wird.

Drücken: Der Verdrängungskörper verkleinert den Hohlraum in der Pumpe. Dadurch wird solange Druck aufgebaut, bis das Fördermedium aus dem Auslassventil herausgedrückt wird.

Ansaugtakt

Ansaugtakt

Ausstoßtakt

Ausstoßtakt

Gasstrahler

Eine zweite Bauart, die zumeist in älteren Fahrzeugen verbaut ist, ist der sogenannte Gasstrahler. Er hat den Vorteil, dass er quasi keine bewegten Teile hat und dadurch einfach in der Wartung und zuverlässig im Betrieb ist.

Beim Gasstrahler wird ein Triebgas, z.B. Druckluft oder Abgase durch eine stark verengte Düse gepresst. Um diese Düse herum ist eine Art Mantel gebaut, an den der Ein- und Ausgang angeschlossen sind. Um den Austrittspunkt des Triebgases herum entsteht ein Unterdruck, welcher das Gas aus der Saugleitung das Gasstrahlers ansaugt.

Verwendungsbeispiel:

TS8/8 aus DDR-Produktion mit Gasstrahler

TS8/8 aus DDR-Produktion mit Gasstrahler

Bei den althergebrachten Tragkraftspritzen von Jöhstadt aus DDR-Zeiten sind Gasstrahler als Entlüftungseinrichtung installiert. Von den zwei Zylindern des Antriebsmotors wird einer der beiden durch Umlegen des Wahlhebels auf “Ansaugen” kurzgeschlossen und der Weg zum Gasstrahler geöffnet. Der kurzgeschlossene Zylinder wird nun vom arbeitenden Zylinder “mitgeschliffen” und arbeitet als Kompressor. Die komprimierte Luft wird durch den Gasstrahler geleitet und saugt Wasser in die Pumpe. Sobald am Ausgang des Gasstrahlers Wasser austritt, wird der Wahlhebel von “Ansaugen” auf “Betrieb” umgestellt und der Gasstrahler damit außer Betrieb genommen.